sid, 23.10.2001

Keine Entschädigungszahlung. Garrincha-Prozess um Penis beendet

Rio de Janeiro. Der sechs Jahre lange juristische Streit um die Penislänge und das Liebesleben des brasilianischen Fußball-Idols Garrincha ist am Dienstag von einem Gericht in Rio de Janeiro beendet worden. Der Autor einer Biografie des 1983 im Alter von 49 Jahren an den Folgen seines Alkoholkosums verstorbenen Weltmeisters von 1958 und 1962 hatte in seinem Buch behauptet, die Länge des Geschlechtsteils von Garrincha habe 25 Zentimeter betragen. Zudem sei dieser eine Liebesmaschine gewesen. Dagegen hatten Garrinchas Töchter geklagt und eine Zahlung wegen Rufschädigung erzwingen wollen. Doch Richter Joao Wehdi Dib lehnte dieses ab mit der Begründung, dass eine solche Penislänge und sexuelle Aktivität zumindest in Brasilien Dinge seien, auf die man stolz sein könnte. Von einer Rufschädigung könne daher nicht die Rede sein. Allerdings zweifelte der Jurist an , dass ein alkoholkranker Mann sexuell so rege sein könne. Dagegen sprechen jedoch Garrinchas 13 Kinder aus drei Ehen. Garrincha, der mit bürgerlichem Namen Manoel Francisco dos Santos hieß, hatte zwischen 1955 und 1966 insgesamt 54 Länderspiele für die "Selecao" bestritten. Das auffälligste Merkmal waren seine O- und X-Beine. Ärzte hatten in seiner Jugend nicht geglaubt, dass der Junge aus dem Urwald jemals laufen könne.

60 Tage Sperre für zu langsamen Balljungen

Rio de Janeiro. Nichts ist unmöglich: Weil er zu langsam war, ist ein 15 Jahre alter Balljunge von einer Disziplinar-Kommission des brasilianischen Fußball-Verbandes für 60 Tage gesperrt worden. Lucas Santana hatte sich beim 1:0-Erfolg des FC Santos gegen Sao Paulo Anfang Oktober zu viel Zeit gelassen, den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Der Schiedsrichter hatte dies in seinem Bericht vermerkt.