05.10.2008, 15 Uhr
Nur wenige Zuschauer fanden bei leichtem Regen den Weg zum Bischofsholer Damm, die Gepilgerten bereuten ihr Kommen aber nicht. Und das, obwohl die Partie schlecht für die Götter im blauen Dress begann. Nach nur drei Minuten gingen die Gäste nach einer Ecke in Führung, aber statt nun die Köpfe hängen zu lassen, schlugen die Arminen zurück. So konnte ebenfalls nach einem Eckstoß der Ausgleich durch Björn Zimmermann bejubelt werden, der das Leder aus kürzester Entfernung über die Linie bugsierte. Offenbar eine einstudierte Variante. Was folgte, war ein offener Schlagabtausch zweier Teams, die sehr offensiv eingestellt waren. Nach einem schönen Zuspiel von Tugay Tasdelen war Marian Pingel zur Stelle und schenkte dem Keeper der Gäste zum zweiten Mal ein. Viele auf dem Lahmannhügel vermeinten, dass das verwaschene goldene Trikot des Torstehers nach dieser Szene noch etwas sandfarbener geworden wäre. Fortan hieß der Mann zwischen den Osnbrücker Pfosten Sandy, aber trotz der herrschenden Feuchtigkeit ließen sich weder Porter Ricks, Luke oder Flipper blicken. Da hatte der kluge Delphin offenbar Anderes zu tun. Nach etwa vierzig Minuten waren wieder die Lila-Weißen mit Toreschießen dran, aber der Ausgleich hatte nur wenige Minuten Bestand. Dann erreichte die Kugel Malek Barudi, der in aller Seelenruhe noch zwei Verteidiger aussteigen ließ und dann überlegt ins kurze Eck traf. Mit dem 3:2 ging es in die Kabinen und endlich strahlten die Gesichter im weiten Rund wieder, mal abgesehen von denen einiger unverbesserlicher Miesepeter. Durchgang zwei begann mit einer überlegenen Arminia, die sich Großchancen im Minutentakt erspielte. Leider wurden diese Gelegenheiten der Osnabrücker Angriffslust einen endgültigen Dämpfer zu verpassen nicht genutzt und so durfte sich der VfL nach zirka siebzig Minuten erneut über den Ausgleich freuen. Aber nur fünf Minuten! Dann gelangte das Spielgerät zu Tasdelen und dieser brachte das Lachen zurück in die Mienen der Zuschauer. Die restliche Spielzeit war weiterhin von offenen Visieren geprägt und auch wenn noch Torgelegenheiten da waren, blieb es doch beim 4:3 für die Mannen mit dem A auf der Brust, die über die gesamte Begegnung eine tolle Moral bewiesen haben und deshalb wurden ihnen nach dem Schlusspfiff auch ausgiebig gehuldigt. Auch Trainer Bernd Krajewski wurde noch gefeiert, ein klares Statement des Lahmannhügels in diesen turbulenten Zeiten. Dirk
Neue Presse, 06.10.2008
HAZ, 06.10.2008