Oberliga Nord 2004/2005

    30. Spieltag: VfB Lübeck II - SV Arminia Hannover 0:1

    01.05.2005, 15 Uhr

    Der objektive Bericht!

    Der Platz auf dem die zweite Mannschaft des VfB Lübeck ihre Heimspiele auszutragen pflegt, ist ein deutliches Argument gegen Zweitvertretungen in der Oberliga. Der geneigte Zuschauer befindet sich auf Augenhöhe mit den Spielern, weil es keine Stufen gibt. Ebensowenig gibt es Getränke oder Bratwürste. Kein Wunder, dass sich die Zuschauerzahlen im mittleren zweistelligen Bereich bewegen. Bei soviel Mangelerscheinungen wollte der SV Arminia nicht zurückstehen und hat deshalb die Trikots vergessen, was dazu führte, dass sich die Götter die ungewohnten schwarz-weißen Lübeck-Leibchen überstreifen mussten. Trotzdem war Arminia von Beginn an die bessere Mannschaft, die Gastgeber versuchten erst gar nicht in die Nähe des von Daniel "Krake" Lüders gehüteten Gehäuses der Blauen zu gelangen. Schon bald konnte das erste Mal gejubelt werden, als Tugay Tasdelen den Ball in die Maschen beförderte. Leider verweigerte der Mann mit der Pfeife dem Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung die Anerkennung. Kurz vor der Pause durften sich die Hanseaten dann doch zum Anstoß im Mittelkreis versammeln, denn André Beise hatte Tasdelen mustergültig bedient und dieser ließ dem VfB-Schlussmann keine Chance. Nach dem Wechsel spielte nur noch das Team der Giganten und traf erneut, aber wieder wollte der Referee eine Abseitsstellung gesehen haben. Völlig absurd, denn das Spielgerät war nach hinten gepasst worden. Hilger Wirtz teilte dies dem Unparteeiischen mit und wurde hinter den Zaun verbannt. Auf die Tribüne ging in Ermangelung einer solchen ja nicht und das Dach der Trainerbank kam wohl auch nicht in Frage. Zuvor hatte der Spielleiter schon mit dem wunderbaren Satz "Nicht so offensichtlich, meine Herren" ein Foulspiel an Rouven Brandt geahndet. Scheint ein Liebhaber versteckter Gemeinheiten zu sein. Arminia ließ weitere Möglichkeiten zum Ausbau der Führung aus und so durfte "Krake" Lüders in der letzten Mnute den Sieg festhalten, als er die einzige Torchance der Platzherren zunichte machte. Nach dem Spiel ging es zum sehr empfehlenswerten 1.Mai-Fest in der "Walli", wo man sich zu später Stunde unter anderem mit verrückten Finnen in Billigoveralls mit Alienaufnähern, verspiegelten Sonnenbrillen und grünen Motorradhelmen, die elektronische Musik machten, konfrontiert sah. Klingt seltsam, war es auch. Aber eben auch sehr gut. Dirk

    Neue Presse, 02.05.2005

    Tasdelen rettet Arminia Wirtz fliegt von der Bank

    HANNOVER. Der SV Arminia nahm mit dem 1:0-Erfolg beim VfB Lübeck II drei wichtige Punkte mit nach Bischofshol. Und das, obwohl Trainer Hilger Wirtz zum ersten Mal in seiner Trainerkarriere auf die (nicht vorhandene) Tribüne verbannt wurde. Er beklagte sich nach einem regulären Tor Tasdelens, das wegen angeblicher Abseitsposition nicht gegeben wurde, etwas zu lautstark. "Nur der Schiedsrichter hat es so gesehen", schimpfte Wirtz.
    Doch Tasdelen hatte ja schon in der torraumszenenarmen ersten Hälfte für die Gästeführung gesorgt (43.). Es blieb das Tor des Tages, obwohl erneut Tasdelen sowie Muzzicato und Nischkowsky gute Möglichkeiten hatten. "Die hätten wir machen müssen", kommentierte Wirtz. Doch richtig brenzlig (Lübeck hatte nur eine Torchance) wurde es auch am Ende nicht, nachdem Jörg Brüning nach mehreren Fouls Gelb-Rot gesehen hatte (90.). bo
    Arminia: Lüders - Brüning, Nischkowski, Lazic - Beise, Herold, Hagmann (71. Ibanez), Barudi - Muzzicato, Brandt (88. Teßmar) - Tasdelen (80. Ari)
    Tor: 0:1 (43.) Tugay Tasdelen aus zwölf Metern
    Zuschauer: 100
    Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
    Beste Arminen: Beise, Tasdelen, Herold

    HAZ, 02.05.2005

    Siege gegen Abstiegsangst

    96 und Arminia gewinnen
    Hannover (kös). [..] Einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt hat Arminia Hannover mit dem 1:0-Sieg beim VfB Lübeck II gemacht. "Das war eines unserer besten Auswärtsspiele", sagte Trainer Hilger Wirtz. Obwohl die Gastgeber vier Akteure aus dem Regionalligakader eingesetzt hatten, sei seine Mannschaft von Beginn an läuferisch, kämpferisch und spielerisch überlegen gewesen. Eine schöne Kombination über Jörg Brüning und Andre Beise schloss Tugay Tasdelen (43.) mit seinem zehnten Saisontor ab. Erneut Tasdelen (52.), Benedetto Muzzicato (54.) und Roy Nischkowski (57.) vergaben danach die vorzeitige Entscheidung, so dass Torhüter Daniel Lüders in der Nachspielzeit gegen Christi den Sieg retten musste. Brüning sah in der 90. Minute noch die Gelb-Rote Karte wegen Foulspiels.
    Arminia Hannover: Lüders - Nischkowski - Lazic, Brüning - Barudi, Hagmann (71. Ibanez), Herold, Beise - Muzzicato, Brandt (89. Teßmar) - Tasdelen (80. Ari).

    www.bischofshol.de